Sinkende Nachfrage nach ÖV

Meine Schlussfolgerung:
Die Elektrifizierung und der Lärmschutz der bestehenden Verkehrsinfrastruktur ist dem Ausbau der Öffentlichen Verkehrsmittel vorzuziehen.

Einige Gedanken dazu.

Die Kosten des Autofahrens werden sinken, da wir in Zukunft auch im Auto nicht mehr selber fahren müssen, sondern wir werden gefahren. Das heisst auch, dass wir in Zukunft weit weniger willig sein werden, für ÖV zu bezahlen. Alles in allem; das Auto wird attraktiver im Vergleich zur ÖV.

Wird diese Attraktivitätszunahme mit dem höheren Verkehrsaufkommen wegen der erhöhten Attraktivität der individuellen Fahrzeuge kompensiert?

  • Eine Voraussetzung für selbstfahrende Autos ist die Kommunikation zwischen den Autos. Dies wird Verkehrsüberlastungen entgegen wirken, da die Fahrzeuge das ideale Fahrverhalten (z.B. Geschwindigkeit) auf Grund der verfügbaren Daten errechnen können.
  • An Punkten erhöhter Fahrzeugsdichte wird die Fahreschwindigkeit abnehmen, zum Teil auch massiv. Dieser Geschwindigkeitsverlust reduziert die Attraktivität von selbstfahrenden Autos, da die Zuverlässigkeit der pünktlichen Ankunft an der Destination abnimmt.

Ich persönlich gehe davon aus, dass der Komfortzuwachs der individuellen selbstfahrenden Fortbewegung allfällige Verluste in Geschwindigkeit in dicht befahrenen Regionen weit übertreffen wird:

  • Der Geschwindigkeitsverlust wird mit der Zeit kaum mehr spürbar sein.
    Der durchschnittliche Schweizer Pendler fährt 14.4km pro Weg. Eine Reduktion der Geschwindigkeit von 100 kmh auf 80 kmh bedeutet nur knapp mehr als 2 Minuten mehr Zeitaufwand
  • Die bestehende Infrastruktur kann weit mehr Verkehrsaufkommen verkraften, wenn die Geschwindigkeit dem Verkehrsaufkommen angepasst wird
  • Das selbstfahrende Auto wird alternative Routen in Betracht ziehen und damit die Dichte pro Strasseneinheit reduzieren
  • Der Komfort der eigenen fahrenden privaten Umgebung ist nicht zu unterschätzen. Das Auto wird zu einer Erweiterung des Wohnzimmers. Pendeln bekommt eine völlig andere Bedeutung und kann an sich sogar attraktiver werden

Unter dieser Voraussetzung sollte die heutige Strategie zum Ausbau der ÖV in Frage gestellt werden. Zum Beispiel: FABI.
Sinnvoller ist es, sicherzustellen, dass das zukünftige erhöhte Verkehrsaufkommen keine zusätzliche Belastung durch CO2 und Lärm bedeuten wird.